GOX-Honig

Der Honig mit besonderer Enzymaktivität

Was ist GOX?

Glukoseoxidase (kurz GOX oder GO) ist ein Enzym, welches Wasserstoffperoxid (H2O2) bei der Umwandlung von Zucker freisetzt. H2O2 kann Krankheitserreger wie Bakterien und Viren unschädlich machen. Man kennt H2O2 auch als Desinfektionsmittel (hoch konzentriert ca. 30%ig) oder Mundspülung (3%ig). Ein starkes Oxidationsmittel, welches schnell reagiert. Glukoseoxidase stellt H2O2 in sehr geringen, nicht toxischen Konzentrationen her und dies stetig über den aktiven Zeitraum. Je höher der Aktivitätswert, umso schneller wird H2O2 gebildet.

Qualitätshonig

Hohe GOX-Aktivität steht für einen naturbelassenen und besonders schonend verarbeiteten Honig. Das Enzym wird dem Honig über den Speichel der Biene zugesetzt. Es gehört zum Immunsystem der Bienen und oft wird ein positiver Zusammenhang zwischen krankheitsresistenten Bienenvölkern und deren GOX-haltigem Honig erkannt. Enzyme sind relativ labile Strukturen, die durch äußere Einwirkungen (Wärme, Licht) zerstört werden können. Deshalb ist eine schonende Verarbeitung und kühle, dunkle Lagerung wichtig, um die Enzymaktivität zu erhalten. Bei industriell verarbeiteten Honigen findet man selten GOX-Aktivität.

Vergleich zu Manuka

In Manukahonig ist der Wirkstoff Methylglyoxal (MGO) enthalten. Dieser stammt aus dem in Neuseeland beheimateten Manukastrauch. Hingegen wird Glukoseoxidase von der Biene selber produziert. Bei MGO spielt der Gehalt im Honig eine Rolle, neben unterstützenden Faktoren wie Defensinen, Polyphenolen, pH-Wert, bei GOX-Honig spielt die Enzymaktivität (H2O2-Bildung) die Größte Rolle. Zwischen den angegebenen Werten (MGO und GOX) besteht kein Zusammenhang. Echter Manukahonig muss um den halben Globus bis nach Europa transportiert werden, während GOX-Honig bei regionalen Imkereien erworben werden kann.

Anwendung

GOX-Honig kann wie jeder andere Honig genossen werden. Möchte man jedoch die besondere Fähigkeit des Glukoseoxidase Enzyms nutzen H2O2 zu produzieren, ist folgendes zu beachten: Das Enzym ist im Normalzustand des Honigs inaktiv. Es fängt jedoch an zu "arbeiten" wenn der Honig verdünnt und erwärmt wird. Dies kann z.B. im Mund durch Speichel und Körpertemperatur erfolgen, oder in einem lau-warmen (<40°C) Getränk. Da der Honig naturgemäß ca. 80% Zucker enthält, sollte auch der GOX-Honig nur in Maßen verzehrt werden.

Wie erkenne ich GOX-Honig?

GOX-Honig trägt das GOX-Gütesiegel, welches nur Honige erhalten, die in Laboruntersuchungen eine GOX-Aktivität oberhalb eines Schwellenwerts (50 nmol/min*g - Wert für die Geschwindigkeit der H2O2 Produktion eines Gramms Honig) gezeigt haben. Diese Aktivitätskategorie (50+, 100+, 150+, usw.) ist ebenfalls auf dem GOX-Siegel abgedruckt, sowie der Monat, in dem die Analyse stattfand.

Wo bekomme ich GOX-Honig?

GOX-Honige findet man eher selten im Supermarktregal. Fragen Sie bei ImkerInnen in Ihrer Region nach, ob deren Honige das GOX-Siegel tragen. Oder suchen Sie im Internet nach Imkereien, die ihren GOX-Honig in einem Online-Shop anbieten.

Für ImkerInnen

Möchten Sie wissen, ob und wieviel GOX-Aktivität in Ihrem Honig steckt? Dann lassen Sie ihn hier beim Labor für Angewandte Molekulare Physiologie (AMP-Lab GmbH) untersuchen.

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